Meeresfrüchte sind weltweit beliebt. Wer sie genießen möchte, kommt an den Begriffen Scampi, Gamba, Garnele und Shrimp nicht vorbei. Sie begegnen einem in der Fischtheke und im Feinkosthandel. Doch was verbirgt sich hinter den unterschiedlichen Begriffen? Was zeichnet die verschiedenen Delikatessen aus und an welchen Merkmalen erkennt man die Tiere?
Bei der Mehrheit der Meeresfrüchte handelt es sich um sogenannte Krebstiere (Crustacea), welche auch als Krustentiere bezeichnet werden. Sie leben in allen Weltmeeren und kommen sowohl in Süß- sowie in Salzwasser vor. Insgesamt gibt es mehr als 50.000 Arten, von denen allerdings nur wenige auf dem Teller landen. Was sie alle gemeinsam haben, ist ihre Schale, bei welcher es sich um den Panzer oder auch das Exo-Skelett handelt.
Darüber hinaus haben sie einen länglichen, leicht spitz zulaufenden Körperbau und ihre gleichzähligen Beinpaare an jedem Segment. Die Gliederfüßler werden in der Biologie in zahlreiche weitere Unterklassen eingeteilt. Letztendlich sind Krabbe, Hummer und Languste sogenannte Zehenfußkrebse (Decapoda). Doch handelt es sich dabei nun um unterschiedliche Tiere?
Gamberi, Shrimps & Crevetten
Im deutschen Sprachgebrauch haben sich Wörter aus zahlreichen anderen Ländern etabliert und sind zu einem festen Bestandteil der Sprache geworden. Genau dieser Umstand hat zu Verwirrung geführt, wenn es um das Lebensmittel „Krebstiere“ geht. Shrimp ist beispielsweise das englische Wort für Garnele. Besonders große Exemplare werden auch als Prawn bezeichnet. Der Begriff Gamba stammt aus Spanien, Gamberi aus Italien und in Frankreich nennt man dasselbe Tier Crevette.
Alle Bezeichnungen stehen für ein und dasselbe Tier. Garnelenarten unterscheiden sich bspw. vom Kaisergranat oder Hummer, da sie keine Zangen, sondern Fühler haben. Es gibt verschiedene Arten, die sowohl im Süß- als auch Salzwasser vorkommen. Da so viele Garnelenvariationen existieren, werden im Handel viele unterschiedliche Größen, Färbungen und Varianten angeboten.
Was sie gemeinsam haben, ist ihr segmentierter Körper, ihre kleinen Schwimmfüße und ein beweglicher Hinterleib. Der vordere Rumpf ist unbeweglich. Ihre Größe reicht von wenigen Millimetern bis zu den extrem großen „Periclimenes emperator“ mit einer Gesamtlänge von 27 cm. Es gibt farblose, bunte und blauschwarze Garnelenarten mit unterschiedlicher Zeichnung auf dem Panzer. So kommt es auch zu weiteren Bezeichnungen wie Sea Tiger, Black Tiger, Tiger Prawn, King oder Giant. Sie beziehen sich vor allem auf die Größe, Farbe oder das Muster auf dem Panzer der Garnelentiere.
Kaisergranat, Hummer und Garnele – Spieler in unterschiedlichen Teams
Bei den Begriffen handelt es sich nicht um ein und dasselbe Tier in unterschiedlicher Größe. Scampi gehören zu den Hummerartigen (Nephropidae) und zur Familie der Zehenfußkrebse. Der Begriff Scampo (Einzahl) ist die Bezeichnung für den Kaisergranat (Nephrops norvegicus). Fälschlicherweise werden jedoch manchmal Garnelenarten als Scampo angeboten.
Echte Scampi haben im ungeschälten Zustand Scheren, Garnelentiere haben lediglich Fühler. Sie leben ausschließlich im Meer, sind größer als Shrimps, haben einen breiteren Körperbau sowie einen dickeren Schwanz. Außerdem sind sie roh rötlich gefärbt, während Shrimps eher gräulich sind. Im gebratenen Zustand sind sie nicht mehr ganz so einfach auseinanderzuhalten, da beide eine fleischig-rötliche Farbe haben. Ihr Schwanzstück ist jedoch deutlich breiter und weniger rot, als es bei Garnelenarten der Fall ist.
Darüber hinaus hat ihr Fleisch eine unterschiedliche Textur. Shrimps sind fest und knackig, Scampi weich und zart. Auch geschmacklich unterscheiden sich die kleinen Tiere. Während der Kaisergranat ein leicht nussiges Aroma hat, bietet ein Shrimp oder Prawn mineralische und süße Aromen. Kurz gefasst handelt es sich um zwei verschiedene Tiere, die sich sowohl vom Lebensraum wie auch vom Geschmack her unterscheiden.
Shrimps und Co. aus Süß- und Salzwasser
Egal für welche Krebstiere ihr euch entscheidet, die Frage, woher das Tier stammt und welche Vorteile dieser Umstand bietet, beschäftigt viele Menschen. Es gibt Garnelenarten, die ausschließlich in den Tiefen der See zu finden sind. Dort wachsen sie langsam bei kalten Temperaturen, was ihr Fleisch besonders zart macht. Sie sind als Eismeergarnelen oder Tiefseegarnelen im Handel erhältlich. Neben ihnen gibt es auch Salzwassergarnelen, die warmes Wasser bevorzugen. Zu ihnen gehören die Seatiger, die schneller wachsen und einen süßlichen, würzigen und leicht nussigen Geschmack aufweisen.
Süßwassergarnelen kommen in Flüssen und Seen vor. Sie werden besonders häufig in Aquakulturen gezüchtet. Hier solltet ihr auf eine biologische Kultur achten, wenn ihr hochwertige Gamberoni kaufen möchtet. Sie unterliegen strengen Kontrollen und die Tiere werden ohne Hormone und chemische Zusätze gezüchtet. Zudem werden durch die Zucht die natürlichen Bestände geschont und entlastet. Es gibt inzwischen sogar Aquakulturen, die Kaltwassergarnelen in Becken züchten, welche die Tiefsee imitieren. Geschmacklich unterscheiden sie sich nur wenig von ihren frei lebenden Artgenossen. Eine nachhaltige Alternative zum wilden Genuss sind sie jedoch nur, wenn sie langsam, biologisch und in kleinen Betrieben gezüchtet werden.
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und sich gerne einmal durch den Geschmack überzeugen lassen möchte, dem kann ich natürlich unter folgenden Links ein paar Onlineshops empfehlen. Ich empfehle euch hier übrigens nur Lieferanten, von den ich selber meine Waren beziehe und durchweg gute Erfahrungen was Frische, Lieferung und das Preis-/Leistungsverhältnis angeht. Überzeugt euch selbst:
Wer sich jetzt auch gerne einmal über gutes Geflügel oder leckeres Steaks informieren möchte, der findet bei mir eine Menge an Input.